Schlechter Start für Schnetzer
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Die konstituierende Sitzung des Edlinger Gemeinderats brachte eine Novität hervor. Erstmals seit der Rückgewinnung der Selbst- ständigkeit im Jahre 1981 hat eine Partei alle Bürgermeisterposten und den Vorsitz des Rechnungsprüfungsausschusses inne.
Nachdem die Wähler in Edling, soweit sie von ihrem Wahlrecht gebrauch machten, Bürgermeister Schnetzer im Amt bestätigten, „durfte“ nun der neu zusammengesetzte Gemeinderat die Stellvertreter des Bürgermeisters wählen und die Ausschüsse besetzen.
Nach dem „Wählerwillen“ braucht die CSU keine andere Gruppierung, da sie mit dem Bürgermeister 9 von 17 Stimmen im Edlinger Gemeinderat hat. Das spürte man deutlich bei den durchzuführenden Wahlen:
9 von 17 Stimmen für den Kandidaten der CSU bei der Wahl zum 2. Bürgermeister, 3. Bürgermeister auch von der CSU und wiederum 9 von 17 Stimmen für den neuen Rechnungsprüfungsausschussvorsitzenden (auch von der CSU). Parteisoldat Matthias Schnetzer konnte glücklich sein! Alle seine Kandidaten – welch ein christsoziales Wunder – wurden gewählt. Keine Chance für den jeweiligen Gegenkandidaten.
In seinen anschließenden Antrittsworten sprach Schnetzer von respektvoller, konstruktiver und offener Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg. „Wir sind keine politischen Gegner“, mahnte er. Diese Aussage wiederum hinterließ bei den soeben abgewatschten acht Mitgliedern der anderen beiden Gruppierungen ein Fragezeichen im Gesicht, hatten sie es doch eben ganz anders erlebt!
Die CSU mag alle Posten übernommen haben. Für Schnetzer war es dennoch ein schlechter Start, denn er hat ein Stück seiner Glaubwürdigkeit im Gemeindrat verloren.
Wolfgang Baumann